Instandhaltung 2030: System- und Projektentwicklung für die S-Bahn München

Artikel: Instandhaltung 2030: System- und Projektentwicklung für die S-Bahn München

Das Wachstum der Metropolregion München erfordert ein Mitwachsen der Kapazitäten des öffentlichen Nahverkehrs. Für die S-Bahn München bedeutet dies weitere Taktverdichtung, die Ausweitung von Linien und den vermehrten Einsatz von Langzügen. Dadurch soll nach der Inbetriebnahme der zweiten Stammstrecke ein gegenüber heute um 40 % gesteigertes Verkehrsvolumen mit neuen Fahrzeugen bewältigt werden. Um diesen gravierenden betrieblichen Veränderungen effizient, qualitativ hochwertig und mit gleicher Leistungsfähigkeit entsprechen zu können, ist ein Neuaufsatz des gesamten Instandhaltungs-Produktionssystems erforderlich: Die Kapazitäten für Außen- und Innenreinigung, Graffiti-Entfernung, Enteisung, Radsatzbearbeitung, Instandhaltung und Bereitstellung müssen grundlegend redimensioniert, auf - einander abgestimmt und die einzelnen Anlagen prozesskonform angeordnet werden. In diesem anspruchsvollen Projekt unterstützten die Experten der DB Systemtechnik aus Kirchmöser die S-Bahn München durch fachliches und methodisches Consulting. In zahlreichen Workshops wurden die Grundlagen des neuen Systems in einer Arbeitsgruppe mit Kollegen der S-Bahn München bestimmt und wesentliche Anforderungen an die zukünftige Infrastruktur herausgearbeitet.

Das Ergebnis wurde in Aufgabenstellungen niedergelegt, die die Anforderungen an zwei Neubauwerkstätten und ihre peripheren Anlagen detailliert beschreiben. Die Aufgabenstellung für den Neubau auf dem Gelände der stillgelegten Regio-Werkstatt Pasing dient dem beauftragten Planungsbüro seit April 2020 als Grundlage und Zielbild zur Errichtung der ersten Neubauwerkstatt. Die entwickelten Szenarien ermöglichen eine Inbetriebnahme des neuen Produktionssystems bis 2029 und liefern die Grundlage für die notwendige Robustheit in der Hochlaufphase des Betriebs auf der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München.