DB Systemtechnik startet mit DAC4EU-Demonstrator zu Tests nach Südosteuropa

Artikel: DB Systemtechnik startet mit DAC4EU-Demonstrator zu Tests nach Südosteuropa

Der Testzug für die Digitale Automatische Kupplung (DAK) geht wieder auf die Reise: Kupplungen und die elektronische Ausstattung des Zuges wurden modifiziert, jetzt wird im Rangierbetrieb und auf unterschiedlichen Strecken getestet – in Nürnberg, Serbien, Ungarn und Österreich.

Spannende Wochen mit umfangreichen Tests der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) liegen vor dem Team der DB Systemtechnik von Projektleiter Alexander Meier-Böke. Die Prüfexpert:innen sind im Auftrag des DB-Konzernprogramms DAC nun wieder für mehrere Wochen mit  dem DAK-Testzug auf Europas Schienen unterwegs. Auf dem Programm diesmal: EMV-Tests, Rangierabläufe, Tests für Strom und Daten und Streckenfahrten. 

Höhere Spannung – für mehr Funktionalität

Bewähren soll sich dabei unter anderem die neue elektrische Ausstattung des Zuges. Diese wurde in Übereinstimmung mit der Diskussion auf europäischer Ebene von 110 Volt Gleichstrom auf 400 Volt Wechselstrom umgerüstet. Dadurch sollen beim Güterzug der Zukunft zusätzliche digitale Anwendungen wie z.B. Frachtmonitoring und Automatisierungsfunktionen ermöglicht werden, die eine größere Leistung benötigen. 

Erst einmal testen die Spezialisten der DB-Systemtechnik aber in Nürnberg-Langwasser die sogenannte Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). Gleisschaltmittel, Achszähler, all das darf von den digitalen automatischen Kupplungen und ihrer elektrischen Ausstattung nicht gestört werden und muss vor der neuen Projektphase erprobt werden. 

Getestet werden auch die technischen Verfeinerungen, die die Hersteller Voith und Dellner an den Kupplungen nach der zweiten Erprobungsphase vorgenommen haben. Die zweite Phase hatte den DAC4EU-Testzug im Jahr 2022 durch Österreich, Schweiz, Polen, Tschechien, Frankreich und Luxemburg geführt. Konfrontiert wurden die Kupplungen dabei mit unterschiedlichen Fahrsituationen, Verschmutzungs- und Klimabedingungen, z. B. auf der winterlichen und steilen Arlbergbahn. 

Unter anderem die bei den Fahrten erhobenen Messergebnisse führten zur Entscheidung, die DAK mit einer höheren Spannung zu betreiben. Dabei müssen die Auswirkungen der höheren (Wechsel-)Spannung auf die Kommunikation im Zug in den Messfahrten untersucht werden.  

Erprobungsphase 3 für den DAC4EU-Testzug: spannende Wochen liegen vor dem Team der DB Systemtechnik

Das Mess-Programm in Österreich, Serbien und Ungarn. 

Bei den Tests in Serbien, Ungarn und Österreich testet das Team von DB Systemtechnik alle modifizierten Bauteile. Zugleich führt es Messungen durch und betrachtet die digitalen automatischen Kupplungen aus Sicht der Funktionalität, Bremstechnik, Betriebsfestigkeit, Fahrdynamik und der Daten- und Stromübertragung. Dies wird sicherlich ein weiterer Härtetest für die Dellner- und Voith-Kupplungen. 

Ergänzende Informationen zum Auftrag der DB Systemtechnik 

Mit den neuen Testfahrten führt die DB Systemtechnik ihren Auftrag des DAC4EU-Konsortiums nun fort. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr finanzierten DAK-Forschungsprojektes sorgt sie als Prüf- und Engineeringdienstleister für die fachgerechte Prüfung sowie Messwerterfassung, Darüber hinaus koordiniert sie als Eisenbahnverkehrsunternehmen alle Fahrten.

Ergänzende Informationen zum europäischen Konsortium DAC4EU 

Das europäische Konsortium DAC4EU (=Digital Automatic Coupling for Europe) testet den Einsatz der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) im Schienengüterverkehr. Dafür haben sechs Unternehmen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich den Zuschlag für das Forschungsprojekt „DAK Demonstrator für den Schienengüterverkehr“ des deutschen Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) erhalten. 

Mitglieder des Konsortiums DAC4EU sind die Deutsche Bahn und ihre Tochter DB Cargo, die schweizerische und die österreichische Güterbahn SBB Cargo und Rail Cargo Austria sowie die Wagenhalter Ermewa, GATX Rail Europe und VTG. Das Forschungsprojekt wird vom BMDV mit rund 20 Mio. EUR finanziert und hat eine Projektlaufzeit von 4 Jahren (Juni 2020 bis Juni 2024). 

Mehr Infos unter:www.dac4.eu